Im März 2020 hat ein Virus, von einem Moment auf den anderen, die komplette Gesellschaft verändert. Nicht nur Erwachsene waren überfordert, konnten die Maßnahmen nicht verstehen. Vor allem die Jüngsten in unserer Gesellschaft hat es getroffen. Und das bis heute.
Grund genug, der Frage mit einer Blogparade nachzugehen: „Wie haben Familien die Corona-Zeit erlebt und was hast du daraus für dich und deine Familie mitgenommen?“Dieses hier ist mein Beitrag dazu.
Ein ganz normaler Tag, oder doch nicht?

Du stehst mit deinem Kind am Morgen auf, ihr frühstückt miteinander und macht euch fertig für den Kindergarten.
Schnell noch Zähne putzen, Jacke und Schuhe anziehen.
Und los gehts.
Auf dem Weg zum Kindergarten seht ihr andere Eltern mit ihren Kindern.
Die Eltern unterhalten sich. Kinder spielen miteinander.
Im Kindergarten angekommen werdet ihr freudig von der Erzieherin begrüßt.
Jacke und Schuhe finden ihren Platz an den dafür vorgesehenen Plätzen in der Garderobe.
Und dann geht es auch schon in den Gruppenraum zum Spielen.
Ein kurzes Umdrehen zu den Eltern, um sie noch zu verabschieden und ihr seid in einer anderen Welt.
In der Welt des Kindergartens
Freies Spiel, frühstücken, diverse Angebote der Erzieher, Mittagessen, Ruhezeit, Freies Spiel, Abholzeit
Das wäre der normale Ablauf eines Kindergartentages.
Doch nicht zu Coronazeiten.
Alles ist plötzlich anders.
Der Anruf
Denn plötzlich klingelt kurz nach dem Frühstück das Telefon.
Ein anderes Elternteil ruft an und informiert die Mitarbeiter über den positiven PCR – Test ihres Kindes.
Dann folgt das routinierte Vorgehen der Erzieher.
In welchen Räumen? Mit welchen Kindern hat das Kind gespielt? Wer war noch zu diesem Zeitpunkt in den Räumen?
Bei einer viergruppigen Einrichtungen bedarf dieses einen hohen organisatorischen Aufwand.
Nachdem die Namen der betroffenen Kinder feststehen, werden diese zum Spielen und zum Abholen im Turnraum versammelt. Gleichzeitig werden die Eltern der Kinder telefonisch in Kenntnis gesetzt und um eine schnelle Abholung gebeten.
Was bedeutet das für die Eltern?
Die Eltern müssen an der Arbeit alles stehen und liegen lassen und umgehend zur Kita fahren. Können sie das nicht, müssen sie eine andere Person organisieren, die das Kind abholt.
Auf der einen Seite sind das Minusstunden, die die Eltern an der Arbeit haben, zum anderen ist es zusätzlicher Stress und im schlimmsten Fall bedeutet das weniger Gehalt. Und das bei all den ansteigenden Kosten.
Der zusätzliche Druck an der Arbeit, ihre Leistung nicht mehr zu 100% umsetzen zu können, Kollegen, die die Arbeit übernehmen müssen, das schlechte Gewissen, schon wieder früher gehen zu müssen ist ein gewaltiger Rucksack mit dem Eltern durch diese Zeit gehen müssen.
Warum eine schnelle Abholung?
Die schnelle Abholung hat mehrere Hintergründe, die ich dir hier offen darlegen möchte:
- eine mögliche Ansteckungsgefahr für dein Kind
- eine baldige Auflösung der Absonderung der Kinder
- der zusätzliche Druck, den dein Kind spürt
- eine Fachkraft wird dafür benötigt, die eine andere Aufgabe hätte
- der Tagesablauf geht im Hintergrund mehr oder weniger weiter
- für alle Beteiligten ist es eine enorme Belastung
Der Test
Nachdem du dein Kind dann von der Kita abgeholt hast, darf dein Kind noch ins Testzentrum, um mit dem negativen Nachweis am nächsten Tag wieder die Kita besuchen zu dürfen.
Die Belastung
Eine enorme Belastung für alle Beteiligten.
Als Mama und Erzieherin kann ich beide Seiten nachvollziehen und verstehen.
Und umso größer ist mein Dank.
Danke, für die Leistung, die du als Elternteil täglich vollbringst
Danke, dass dein Kind noch Lachen kann
Danke, liebe Kollegen, dass ihr weiterhin in Kindergärten arbeitet
Wir alle haben in dieser Zeit Unmögliches möglich gemacht.
Doch welche Spuren hat dies hinterlassen?
1 Kommentar zu „Familienhorror Corona“