In der letzten Nacht wurden die Uhren wieder auf die Winterzeit umgestellt. Bei vielen von uns gerät deswegen die innere Uhr aus dem Takt. „Wobei mir persönlich die Umstellung von der Sommerzeit auf die Winterzeit etwas leichter fällt, da ich heute eine Stunde geschenkt bekomme und als Schlaftyp „Eule“, ich gerne länger wach bin“, so Anja Cantzler –Dipl. Sozialpädagogin, Mastercoach (DGfC), Supervisorin (DGSv), die diesen Gastbeitrag verfasst hat.
Der Biorhythmus bei Kindern
Besonders Kinder leiden unter dieser Zeitumstellung, weil ihr sehr feinfühliger Biorhythmus durcheinander kommt.
Sie können
- quengelig werden,
- Wutanfälle bekommen ,
- mit Appetitlosigkeit reagieren und
- Schlafprobleme haben: schlechteres Einschlafen nach der Zeitumstellung, werden nachts häufiger wach,
- nässen ein oder
- wachen morgens früher auf.
Es kann bis zu einer Woche oder auch länger dauern, bis sich der Biorhythmus neu eingependelt hat.
Was kannst Du als Erwachsener unterstützend tun?
1. Behalte den vertrauten Tagesablauf bei, jede zusätzliche Veränderung erschwert die Anpassungsleistung, die das Kind jetzt zu bewältigen hat.
2.Ermögliche dem Kind, sich viel an der frischen Luft zu bewegen, das wirkt sich positiv auf das Befinden und den Schlaf aus.
3. Versuche die Zeiten für die Mahlzeiten stückchenweise anzupassen, indem Du die Zeit Tag für Tag ca. 10-15 Minuten nach hinten verschiebst. Für die Kita kann das bedeuten, dass die Kinder früher Hunger bekommen und früher müde werden. Plan das mit in den Alltag ein. Stell einen Obstteller bereit, um die Zeit bis zum Mittagessen zu strecken oder lass die Kinder schon vor dem Mittagessen schlafen, wenn sie zu müde sind.
4. Für den Mittagsschlaf gilt es sanfte Übergänge zu schaffen, da das ein oder andere Kind vielleicht überdreht ist und gar nicht zur Ruhe kommen kann. Flexible und individuelle Schlafzeiten sind jetzt um so mehr erforderlich.
5. Abends zu Hause fällt es einem Kind in einer ruhigen Atmosphäre leichter abzuschalten. Da kann z.B. das gemeinsame Hören einer ruhigen Einschlafmusik, das Kuscheln auf der Couch oder im Bett und eine gemütliche Vorlesezeit sehr hilfreich sein.
Grundsätzlich solltest Du auf die Stimmung eines Kindes in dieser Umstellungsphase eingehen. Erwarte zu Hause und in der Kita nicht zu viel von den Kindern.
Sie brauchen gerade jetzt viel Nähe und Verständnis. Es bedarf feinfühliger Erwachsener, die feinfühlig auf die Signale der Kinder reagieren, wenn sie eine Stunde früher müde oder hungrig sind.
Denk daran, ein paar Tage und dann wird sich alles wieder einpendeln.
Was hilft Dir, um die Zeitumstellung gut zu meistern?