Heute ist Muttertag.
Ein Tag, der laut Kalender den Müttern gehört.
Den Frauen, die Leben schenken:
mit ihrem Bauch,
mit ihrem Herzen,
mit offenen Armen.
Ein Tag, der oft blumig daherkommt.
Voller Pralinen, Gedichte, gebastelter Herzen aus Kinderhänden.
Doch hinter dieser Fassade steckt so viel mehr.
Und für viele auch: Schmerz. Sehnsucht. Still gewordene Liebe.
Dieser Artikel ist für alle Mamas
Für die, die ihr Kind im Arm halten und für die, die es nur im Herzen tragen.
Für Bauchmamas, Herzmamas, Sternenkindmamas.
Für Regenbogenmamas, die nach dem Sturm wieder Hoffnung gebären.
Für Pflegemamas, die da sind, wo andere fehlen.
Für Patchworkmamas, die lieben ohne „meins“ und „deins“.
Für die, die ihr Kind gehen lassen mussten. Durch Trennung, Tod, Entfremdung, Adoption oder Abtreibung.
Dieser Tag gehört auch euch.
Gerade euch.
Muttertag im Kindergarten – ein Geschenk mit Haken?

In Kitas und Schulen wird oft eifrig gebastelt:
bunte Herzen, bemalte Töpfe, Gedichte auf Papier.
Eine Geste, die schön sein kann.
Aber nicht für alle.
Für viele Kinder ist das Basteln zum Muttertag kein freudiges Tun, sondern eine Pflicht.
Ein Akt, der an Erwartungen gebunden ist, auch dann, wenn die Realität zu Hause bröckelt.
Was, wenn Mama gar nicht da ist?
Wenn sie nicht so ist wie „die anderen“?
Was, wenn das Herz zu voll ist oder die Erinnerung schmerzt?
Was, wenn Papa die Hauptbezugsperson ist?
Oder Oma?
Oder eine Wohngruppe?
Dann wird das Basteln zu einem Minenfeld.
Für Kinder.
Und auch für uns Pädagog*innen.
Und mal ehrlich:
Welchen echten Wert hat ein gezwungenes Geschenk, das aus Druck oder Pflichtgefühl entsteht?
Unsere Kinder: das wirkliche Geschenk
Bei all den materiellen Gesten vergessen wir oft das Wesentliche:
Unsere Kinder sind das Geschenk.
Sie, mit ihren großen Augen, ihrer Ungeduld, ihrer Wildheit, ihrer Liebe.
Sie sind das Kostbarste, das wir als Mamas je bekommen haben.
Wir brauchen keine gebastelten Blumen, wenn ein echtes „Ich hab dich lieb“ aus tiefstem Herzen kommt.
Wir brauchen keinen perfekt gereimten Vers, wenn ein Kind sich in unseren Arm kuschelt und sagt: „Ich bin froh, dass du da bist.“
Was wäre, wenn …?
Was wäre, wenn wir in unseren Einrichtungen anfangen, den Muttertag inklusiver zu gestalten?
Wenn wir statt vorgegebener Bastelaktionen mit starren Anleitungen lieber Raum für Gespräche schaffen würden?
Über Familie, Liebe, Dankbarkeit?
Was wäre, wenn wir den Kindern die Wahl lassen, wem sie etwas schenken möchten und ob überhaupt?
Denn Muttertag muss nicht in ein starres Schema passen.
Liebe lässt sich nicht in Pappe kleben.
Wertschätzung zeigt sich nicht (nur) im Geschenk.
Sondern im Alltag, im Zuhören, im Dasein.
Ein ehrliches Danke

An diesem Tag sage ich
„Danke“
an alle, die Mutter sind oder es auf ihre Weise waren.
Nicht wegen eines Kalenders.
Sondern weil ihr es verdient habt.
Mit allen Narben, mit aller Stärke, mit all der Liebe, die ihr gebt.
Tag für Tag.
Nacht für Nacht.
Ihr seid gesehen.
Ihr seid wertvoll.
Ihr seid genug.






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