Der Alltag mit meinem Kind während meiner Krebserkrankung

Ist Krebs ansteckend?
Stirbt Mama, während ich im Kindergarten bin?
Wird Mama kränker, wenn ich lauter bin?
Werden die Kinder mich im Kindergarten auslachen, weil Mama keine Haare mehr hat?

All diese Fragen kann dein Kind haben, wenn du ihm erzählst, dass du Krebs hast und sich der Alltag durch die Krankheit verändern wird.
Ein Spiel kann eben kurz für Fragen unterbrochen werden auf die dein Kind eine ehrliche Antwort möchtet und spielt danach weiter. Denn dein Kind lebt im hier und jetzt.

Berührungen sind wichtig

Maria und Till

Berührungen sind wichtig und deshalb ist das auch ein eigenes Thema eines Blogartikels, denn du hier findest: Berührungen sind wichtig
Bitte gestalte die Gesprächsatmosphäre so angenehm wie möglich: es gibt Kinder, die möchten in den Arm genommen werden, es gibt Kinder, die möchten, dass du auf ihre Augenhöhe kommst, es gibt Kinder, die möchten, dass du ihre Hand festhältst.
Genauso wie jeder Erwachsene ist auch jedes Kind individuell.

Sag deinem Kind, was du für ihn empfindest

Hälfte von Maria

Durch die Therapie und die damit verbundenen Arztterminen wirst du weniger Zeit mit deinem Kind verbringen können als dieses es gewohnt ist.
Dieses kann bei deinem Kind zu Unsicherheit und Angst führen, so dass es denkt, dass du es nicht mehr lieb hast.

Deshalb sage deinem Kind so oft wie möglich, was du für ihn empfindest; unabhängig von deinem Gemütszustand (traurig, müde, erschöpft, gereizt).

Und erkläre bitte auch, warum du im Moment in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Dingen anders reagierst als vor der Krankheit.
Denn durch die Therapie kann deine Stimmung, von gereizt über erschöpft bis hin zu aggressiv und traurig, schwanken.

Selbst alltägliche Kleinigkeiten, wie das Tischdecken, können schon zu Auseinandersetzungen führen.

Neugierige Fragen – Antworten vorbereiten

Laternenumzug

Besonders Kinder untereinander können nicht gerade wohlwollend reagieren, so dass dein Kind vielleicht mit Fragen oder auch mit Ausgrenzungen und Hänseleien konfrontiert ist.
Dieses kann aufgrund deines neuen Aussehens der Fall sein oder weil du dein Kind nicht zum Familienbastelnachmittag begleiten kannst.

Kinder wissen manchmal nicht, ob sie offen über die Krankheit und die damit verbundenen Veränderungen in der Familie mit ihren Freunden sprechen dürfen. Sie haben Angst, dass es dir als Mama unangenehm sein könnte.
Doch damit entfernt sich dein Kind von seinen Freunden und vereinsamt.
Daher: sprich mit deinem Kind über die möglichen Fragen und das es ehrlich antworten darf.
Denn das gemeinsame Spiel mit seinen Freunden hilft deinem Kind die Situation zu bewältigen.

Krankheitsverarbeitung im Spiel

Till beim Spielen

Krebs ist eine schwere Erkrankung, während der du deinem Kind die Möglichkeit geben darfst, sich spielerisch zu entfalten.
Dieses kann zum Beispiel in Form von „Krankenhaus“ spielen mit Puppen, Verbänden und Spritzen (ohne Kanüle) der Fall sein.
Im Spiel verarbeitet dein Kind bestimmte Situationen, die es erlebt hat bzw. die es mit dir und der Krankheit in Verbindung bringt.
Der Vorteil der Krankheitsverarbeitung im Spiel ist, dass dein Kind keine Worte benötigt.

Kinder, die vielleicht nicht spielen malen.
Über das Bild kannst du mit deinem Kind über seine Gefühle, Gedanken, Hoffnungen, Ängste sprechen.

 

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