Ein normaler Nachtschlaf ist für den Körper lebenswichtig, und ohne ihn überleben wir weder sehr lange noch entwickeln wir uns kognitiv und motorisch weiter.
Menschen können zwei Monate ohne Nahrung überleben, wenn sie ausreichend Flüssigkeit erhalten.
Ohne Schlaf jedoch können wir nicht länger als zwei Wochen überleben.
Die 5 Schlafzyklen bei einem Kindergartenkind
Wenn wir schlafen, geschieht dies die gesamte Nacht hindurch in verschiedenen Zyklen. Jeder dieser Schlafzyklen, der jeweils aus fünf Phasen besteht, dauert insgesamt etwa 90 Minuten, für die kleinsten Kinder in der Kita vielleicht ein wenig kürzer.
Die 1. Phase
In der ersten Phase sind die Kinder wach. Ob sie im Bett oder im Kinderwagen liegen, spielt keine Rolle aber der Ort in dem sie liegen, darf etwas abgedunkelt sein.
Wenn die Kinder die Augen schließen und sich entspannen können, kleiden sie schnell die zweite Phase, den leichten Schlaf. Einige Kinder brauchen vielleicht eine Begleitung um sich zu entspannen, z. B. kann dies in Form von Singen oder Körperberührungen geschehen.
Normalerweise dauert die wache Phase etwa 10 Minuten.
Die 2. Phase
In der zweiten Phase schlafen die Kinder oberflächlich und lassen sich auch noch leicht aufwecken.
Diejenigen, die selbst Eltern sind, erinnern sich wahrscheinlich noch daran, dass sie in dieser Phase auf Zehenspitzen gelaufen sind und es kaum gewagt haben sich zu bewegen geschweige denn zu atmen.
Oft reicht schon das Knarren einer Tür, um die Kinder in die wache Phase zurück zu holen.
In der Phase des leichten Schlafes beginnen sich sowohl der Körper als auch die Muskeln zu entspannen.
Das Herz beginnt langsamer zu schlagen, und die Kinder lassen sich nicht mehr so leicht stören oder aufwecken.
Sie befinden sich jetzt auf dem Weg in einen tiefen Schlaf.
Die 3. und 4. Phase
Die Phasen 3 und 4 sind die Tiefschlafphasen, die als non-REM oder „Slow Wave Sleep“ bezeichnet werden.
In diesen Schlafphasen sind Körper und Muskeln entspannt und es kann eine Herausforderung sein die Kinder wieder aufzuwecken.
Wir befinden uns nun ca. 30 Minuten im Schlafzyklus des Kindes.
Die 3. und 4. Phase sind die längsten Phasen und dauern bis zu 40 Minuten.
In diesen beiden Phasen findet die gründlichste Reinigung des Gehirns statt:
• Unnütze Verknüpfungen werden entfernt,
• Platz für neue Einträge und neues Lernen wird geschaffen.
Kinder verbringen 40% der Schlafzeit im Tiefschlaf, doppelt so viel wie Erwachsene.
Während dieser Phase werden auch das Sprachvermögen des Kindes und sein Langzeitgedächtnis ausgebildet.
Die 5. Phase
Die 5. Phase, die letzte Phase im Schlafzyklus, wird REM-Schlaf genannt.
Während dieser Schlafphase ist das Gehirn aktiver als in der vorigen Phase, die Atmung kann unregelmäßiger sein und wir können sehen, dass sich die Augen bewegen.
Wir haben nun die erste Stunde des Schlafes des Kindes überschritten und das Kind ist wieder leichter aufzuwecken.
Wir denken, dass wir vor allem in dieser Phase träumen, obwohl Träume auch in den Tiefschlafphasen auftreten können.
Da wir in dieser Schlafphase dazu neigen aufzuwachen, fällt es uns leichter, uns an Träume aus dieser Phase zu erinnern.
In der leichten REM-Phase schlafen Kinder häufig unruhig, bewegen sich und wachen vielleicht ein bisschen auf, um eine bessere Schlafposition und / oder den Schnuller (Nuckel) zu finden. Dann gleiten sie wieder in den tieferen Schlaf zurück, indem sie ruhig und mit ganz entspanntem Körper liegen.
Die REM – Phase ist besonders wichtig für die motorische Entwicklung der Kinder.
Weckst du dein Kind oder lässt du es schlafen bis es aufwacht?
Wir haben unseren mittlerweile 5,5 jährigen Sohn immer schlafen lassen, bis er von selbst aufwachte. Wir haben uns immer gedacht, der Körper nimmt sich was er braucht. Egal zu welcher Zeit. Dann wurden die Nächte eben etwas kürzer oder der (Feier)abend eben etwas spät. Aufwecken und aus dem Schlaf reißen, damit er einen „geregelten“ Rhythmus aber vielleicht auch abends nicht so lange wach ist und den (Feier)abend „stört“, war für uns nie eine Option. Dies ließ sich allerdings in den ersten beiden Jahen gut realisieren, da ich als Mama fast 2 Jahre mit ihm zu Hause war. Heute macht er mittlerweile, außer in der Kita, keinen Mittagschlaf mehr. Ob er dort schläft, lässt sich nicht so leicht sagen. 😉
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Vielen lieben dank für deinen Erfahrungsbericht.
Wie sieht es bei deinem Sohn aus, wenn er am Wochenende ausgeschlafen hat:
Verschieben sich seine Zeiten dann?
Hat er Montagfrüh eine Herausforderung beim Aufwachen?
LG Maria
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