Wie bringe ich meine Gedanken zu Papier

Du kennst bestimmt auch die Situation, dass du mal eben noch (und am besten noch schnell) einen Artikel, Brief, Bericht o. Ä. schreiben sollst.

So ging es mir bei diesem Artikel auch, den ich im Rahmen der Blogparade https://akademie-schreiben-lernen.at/blogparade-so-schreibe-ich schreiben dufte.

Die Gedanken hatte ich bis eben noch im Kopf. Da war alles schon fertig. Ich habe mich hin gesetzt, einen Zettel und einen Stift genommen und wollte beginnen.

Doch plötzlich waren sie weg. Einfach weg!

Ich ging in den Raum zurück, in dem ich gerade noch war und hoffte, dass meine Gedanken wiederkommen würden.

Doch dieses passiert nicht!

Was machst du jetzt? Du die Möglichkeit frustriert zu sein und dich zu ärgern oder aber dir

 

mit Hilfe einer Mind Map

dein Thema in bestimmte Bereiche (Kategorien) einzuteilen, deinen Gedanken freien Lauf zu lassen und diese mit Stichworten zu versehen.

Diese Methode nutze ich z.B. bei meinen Blogartikeln.

In die Mitte schreibe ich mein Thema (du könntest es auch als Bild aufmalen).

Davon ausgehend zeichne ich dicke Linien und schreibe am Ende in fett die Hauptthemen.

Diese könnten sein:

  • Themen (über welche Themen möchte ich schreiben?)
  • Erfahrungen (die eigene & die der anderen)
  • Zielgruppe (wer liest es?)
  • Was? (Blogartikel, Brief, Angebot, Bericht, SMS)
  • Wo & wann (wann habe ich die Zeit? Wann will ich fertig sein? An welchem Ort schreibe ich?)
  • Emotionalität (Wie schaffe ich es den Leser zu berühren?)
  • Informationen (wo bekomme ich diese her?)
  • Vor – und Nachteile
  • Übungen

Diese Liste kannst du beliebig erweitern.

Ich persönlich wähle zw. 4 – 8 Hauptthemen, da sonst die Gefahr besteht, dass meine Mind Map zu unübersichtlich wird.

Nachdem meine Hauptthemen stehen, nehme ich ein kleines Notizbuch, einen Stift und

 

gehe eine Runde im Wald spazieren

Dort atme ich bewusst durch die Nase ein und den Mund wieder aus. Ich lasse die Klänge der Natur auf mich wirken.

Bist du schon mal ganz bewusst im Wald spazieren gegangen?

Aus welchem Grund warst du dort?

Was für ein Gefühl hattest du als du ihn wieder verlassen hast?

Die Ruhe, der Sauerstoff, das Knarren der heruntergefallenen Äste bewirken bei mir eine Party an Ideen im Kopf.

Diese schreibe ich direkt auf. Sonst vergesse ich sie nämlich.

 

Meistens setzte ich mich auf einen Baumstumpf, so dass ich den Wald in seiner vollen Pracht genießen kann.

Denn es sind nicht nur die kleinen Spinnen und Zecken, die da rum und womöglich noch an mir hoch krabbeln.

Es sind die Dinge, die den Wald ausmachen, die unser Leben, uns selbst ausmachen.

 

Voller Ideen und innerer Ruhe gehe ich zurück nach Hause, mache mir einen Kaffee und nehme meine Mind Map zur Hand.

Jetzt schreibe ich die Stichpunkte aus meinem Notizbuch unter die jeweiligen Hauptthemen.

Damit steht schon mal das Grundgerüst.

 

Unterhalte dich mit Menschen

Ja, es gibt noch ein Leben außerhalb des Internets, außerhalb von WhatsApp, Instagram und Co. – das reale Leben!

Das Leben, in dem du, wenn du dich aus deiner Komfortzone bewegst auf Menschen triffst.

Das sind übrigens die Lebewesen, die sich auf zwei Beinen bewegen (gesundheitlich bedingt manchmal auch auf zwei Rädern) und sprechen können. Mittlerweile haben wir weltweit mehr als sieben Milliarden Individuen und etwa 6500 verschiedene Sprachen.

Da wird sich also sicherlich mindestens einer finden, der mit dir spricht.

 

Wenn du z.B. im Supermarkt oder beim Bäcker an der Kasse stehst, sprich die Menschen an, stelle ihnen Fragen zu deinem Thema. Du wirst überrascht sein was sich für Gespräche entwickeln.

(PS vergiss bitte nicht dir dein kleines Notizbuch und einen Stift mitzunehmen, so dass du gleich mitschreiben kannst)

Nutze die Gespräche nicht nur um Inhalte für dein Schriftstück zu bekommen, sondern auch um deinen Horizont zu erweitern, um über deine Meinung nachzudenken und diese zu hinterfragen.

Gespräche sind eine wundervolle Art Menschen Anerkennung und Wertschätzung entgegenzubringen, sie für einen kleinen Moment auf eine Reise mit zu nehmen.

Eine Reise zum miteinander.

 

Für dich ist es vielleicht nur eine Antwort auf deine Frage. Und für den Anderen?

Für diesen kann es ein Moment der Erinnerung werden!

Ein Moment, der ihm ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.

Ein Moment, der Kommunikation.

Ein Moment, der Achtsamkeit.

 

Bist du eigentlich eine Leseratte?

Dann hast du bestimmt das ein oder andere Buch passend zu deinem Thema im Bücherregal stehen.

Nimm es doch einmal heraus (eventuell darfst du es vom Staub befreien) und blättere darin.

Lass ganz langsam die Seiten durch deine Finger gleiten.

Was für ein Gefühl hast du gerade?

Wie fühlen sich die Seiten an?

Erkennst du die Buchstaben?

Kannst du dich erinnern, wann du das letzte Mal dieses Buch in deinen Händen gehalten hast?

Versuch dich einmal zu erinnern. Denn genau diese Erinnerungen bringen dich in deinen Gedanken weiter. Du kannst damit einen weiteren Stichpunkt in deiner Mind Map ergänzen.

 

Oder bist du eher ein Podcasthörer?

Vielleicht liest du ja nicht gerne.

Oder hast im Moment nicht die Zeit dazu.

Warum eigentlich nicht?

Der Haushalt läuft nicht weg (außer du lässt zu lange dein benutztes Geschirr stehen).

Du musst noch schnell ein paar Lebensmittel einkaufen, die du vergessen hast und schwingst dich aufs Fahrrad?

Da macht sich ein Podcast natürlich besser.

 

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sehr mich die Stimme beeinflusst, die den Podcast aufgenommen hat.

Da kann mich das Thema auch noch so sehr interessieren, wenn ich die Stimme nicht sympathisch finde, sie mich nicht an ihre Lippen fesseln und mich emotional berühren kann, höre ich mir den Podcast nicht weiter an. Würdest du weiterhören, wenn du die Stimme nicht sympathisch findest?

Genauso ist es mit Beispielen. Ich finde, dass man (wer auch immer dieser man ist?) genau heraushört, ob der Sprecher die beschriebene Situation persönlich erlebt hat oder sie nur nacherzählt.

 

Vielleicht bist du aber auch Derjenige, der recherchiert

  • In Archiven,
  • im World Wide Web,
  • in Blogartikeln,
  • in Tagebüchern.

Wieviel glaubst du von dem Geschriebenen?

Lässt der Verfasser Interpretationsspielraum oder aber gibt er dir das Gefühl, dass seine Worte Gültigkeit haben?

Beeinflussen dich seine Worte?

Fühlst du dich emotional berührt?

Dann hat er nämlich sein Ziel erreicht!

Doch wie sieht es mit deinem Ziel aus?

Bist du ein Stück weitergekommen?

Oder bist du von deinem Ziel abgekommen?

Was war eigentlich dein Ziel?

 

Ach ja, es ging um deine Gedanken, die du zu Wort bringen wolltest.

In deine eigenen Worte.

Dazu kannst du die gelesenen Worte

Paraphrasieren

Was ist das denn jetzt schon wieder?

Kann man das essen?

Nein, da muss ich dich enttäuschen.

 

Beim Paraphrasieren umschreibst du mit anderen (im besten Fall mit deinen eigenen) Wörtern oder Ausdrücken ein Wort oder einen Text und gibst diesen frei und nur sinngemäß wieder, nicht jedoch wortwörtlich.

 

Schreibe dir jetzt einen Satz aus einem x-beliebigen Text heraus, bei dem du meinst, dass du ihn nicht verstehst oder aber andere ihn nicht verstehen könnten.

Diesen versuchst du jetzt mit deinen eigenen Worten auszudrücken.

z.B. „Du kannst deine Gedanken zu Wort bringen.“

  1. Deine Meinung kannst du verbalisieren.
  2. Die Niederschrift deiner Gedanken.
  3. Dein Erlebnis kannst du zum Ausdruck bringen.

 

Versuche es selbst einmal mit dem Satz: „Meinen Bericht schreibe ich für eine bestimmte Zielgruppe.“

 

Und wenn du dir bei Worten unsicher bist, hast du die Möglichkeit mit Hilfe von

Synonymen

diese anders auszudrücken, z.B.

Thema = Angelegenheit, Aufgabe, Problem, Thematik

Zielgruppe = Abnehmerkreis, Klientel, Kunde

Erfahrungen = Kenntnis, Praxis, Erlebnis

Schreiben = eingeben, aufsetzen, verbalisieren, niederschreiben

Fähigkeit = Kunst, Können, Geschick, Fertigkeit, Begabung

 

Nun ist es an der Zeit deine zusammen getragenen Informationen und Stichpunkte

Zusammen zu fassen

und einen fließenden Text zu schreiben.

Du kannst ähnlich klingende Punkte zu einem Abschnitt zusammenfassen und Gedanken / Stichpunkte, die sich zwar gut lesen lassen aber mit denen dein Leser nichts anfangen kann, streichen.

Am Besten nimmst du deine Hauptthemen und schreibst unter diese deine Gedanken in vollständigen Sätzen auf.

Schau, dass du ständige Wiederholungen, lange Sätze und viele Fachbegriffe vermeidest und statt um-den-heißen-Brei-drum-herum-zu-reden komm zur Kernaussage.

 

Zu Letzt ein kleiner persönlicher Tipp:

Bevor du deinen Text veröffentlichst, lies ihn dir noch einmal komplett durch.

Hat dein Text einen roten Faden?

Bietet er Mehrwert?

Ich schlafe immer eine Nacht drüber, lege ihn meinem Partner vor und lasse nicht nur Korrekturlesen, sondern auch seine Meinung mit einfließen, denn schließlich habe ich, die den Text geschrieben hat, die genauen Gedanken dazu im Kopf. Mein Partner aber nicht. Also, zu mindestens nicht meine Gedanken.

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