Und schon ist wieder ein Jahr vorbei und die nächste Fotoparade steht an. Letztes Jahr war ich das erste Mal dabei und hatte einen großen Spaß dabei meine kompletten Bilder noch einmal anzusehen und die, für die jeweilige Kategorie, passenden zusammen zu suchen. Den kompletten Beitrag könnt ihr hier lesen: Fotografische Höhepunkte 2018.
Dieses Jahr haben es die Kategorien wieder in sich und ich konnte mich nur schwer entscheiden, aber lest und schaut selbst:
Landschaft oder Stadtbild
Landschaft


Ober – Bessingen ist einer der neun Stadtteile von Lich und liegt zwei Orte von Laubach entfernt. An dem Tag bin ich das erste Mal von Laubach nach Lich mit dem Fahrrad gefahren und hatte bei der Hinfahrt glatt vergessen, dass ich die 14 km auch wieder zurück fahren muss. Durchgeschwitzt und mit leerem Kopf kam ich wieder zu Hause an. Seit diesem Tag bin ich diese Strecke auch nicht noch mal gefahren – aber nicht, weil sie zu lang ist, sondern weil ich aufgrund meiner Brustkrebserkrankung und der damit verbundenen Therapie weder Ausdauer noch Kraft habe.
Stadtbild

Mein persönlichstes Stadtbild entstand dieses Jahr am 12. April in Berlin an der Gedenkstätte der Berliner Mauer. Als ehemaliges DDR – Kind war dieser Moment sehr emotional. Leider steht die Mauer in vielen Köpfen heute noch, da die Erziehung und deren Folgen noch über Generationen weiter getragen wird. Dabei wäre einer meiner größten Wünsche Freiheit für jeden Menschen. Denn „Die Erziehung zur bewußten Disziplin in der DDR „ war leider alles andere als freiheitsliebend.
Tier oder Pflanze
Ursprünglich wollte ich das Bild eines Baumpilzes nehmen. Diesen hat mein Sohn bei einem Waldspaziergang entdeckt. Da ich mir dann aber doch unsicher war, ob er als Pflanze oder als Tier gilt, habe ich gegoogelt. Dort stand dann tatsächlich, dass er weder zu der einen noch zu der anderen Kategorie zählt, sondern eine eigene Form ist und eher mit den Tieren als mit den Pflanzen verwandt ist. Das kommt dadurch zu stande, da sie heterotroph (sie sind in der Ernährung auf Körpersubstanz oder Stoffwechselprodukte anderer Organismen angewiesen) sind und bilden als Speichersubstanz Polysaccharid Glykogen. Sehr spannend fand ich, dass ihre Unbeweglichkeit nicht zur Abgrenzung von Tieren erfolgte, da es z. B. auch Tiere gibt, die den größten Teil ihres Lebens an ein und dem selben Ort verbringen; Schwämme zum Beispiel.
Tier
Bei den Tieren fiel mir die Entscheidung sehr schwer, da ich einige Tiere fotografiert habe. Und so dürft ihr meine persönliche Auswahl begutachten.

Die Schnecke kroch gerade in ihrem Tempo über einen Fußgängerweg als mein Sohn und ich zum Einkaufen gingen. Wir betrachteten sie ausgiebig und haben uns sehr intensiv darüber unterhalten, was es für Vor – bzw Nachteile es haben kann, wenn man sein Haus immer dabei hat.
Mein 4 jähriger Sohn merkte dann, dass man sich ja dann gar nicht wo anders verstecken könne und weder zu seinen Freunden nach Hause noch die zu einem kommen könnten.

Die Giraffe ist für mich eines der anmutigsten Tiere, die es gibt und auch das höchste landlebende Tier der Welt. Sie bewegt sich auf ihren langen Beinen so grazil, von der Geburt ihrer Babys im Stehen ganz zu schweigen. Genau wie wir Menschen hat auch die Giraffe nur 7 Halswirbel, die aber stark verlängert sind.
Ich würde noch nicht mal auf Stelzen hoch kommen geschweige denn einen Schritt laufen können. Deshalb trage ich übrigens fast nur Turnschuhe.
Dieses Bild enststand beim diesjährigen Besuch des Opel – Zoos.
Pflanze
Bei den Pflanzenbildern ging es mir ähnlich: ich konnte mich einfach nicht entscheiden.
Und so gibt es eine kleine Auswahl aus meinem Garten. Die Natur hat es mich dieses Jahr gelernt wie kostbar und wunderschön sie ist, ganz zu schweigen von der Ruhe und der Kraft, die sie ausstrahlt.
1. Zusatzkategorie Tier und Pflanze
Bemerkenswert wie zwei Käfer und eine Ameise von einem Blatt gehalten werden.
einheimisch


Vor 13 Jahren lernten mein Mann und ich uns auf einem biologisch – dynamischen Bauernhof kennen, auf dem ich zu dem damaligen Zeitpunkt im Rahmen meiner Ausbildung zur Sozialassistentin ein sechswöchiges Hof- und Familienpraktikum absolvieren musste. Seit dieser Zeit fahren wir jedes Jahr im Oktober zur Kartoffelernte wieder hin und helfen bei der Auslese bzw bekommen als Dankeschön einen großen Sack voller selbstgeernteter und wahnsinnig lecker schmeckender Kartoffeln geschenkt. Dieses Jahr sogar mit großer Unterstützung unseres 4 jährigen Sohnes.
Es ist für mich immer wieder ein Erlebnis seine eigenen Nahrungsmittel zu ernten und so gleichzeitig dem eigenen Kind unsere Nahrungsquellen und die Landwirtschaft näher zu bringen.
Sonnenuntergang

Dieser Sonnenuntergang entstand in Laubach, der Stadt in der wir wohnen. Nicht nur die Farben der Natur sind für mich unbeschreiblich sondern auch das Leben als solches. Denn nur weil die Sonne untergeht und damit auch das Licht nicht mehr vorhanden ist, heißt es nicht, dass das Leben auch schläft. Manche Tiere haben sich so sehr an die Dunkelheit gewöhnt, dass sie lieber nachts wach sind und jagen.
Jeden Abend nehme ich mir zw 30 – 60 min Zeit nur für mich und nutze diese für einen Spaziergang in der Natur. Dieses ist meine absolute Kraftquelle.
bunt oder schwarz – weiß
bunt
Nicht nur ich liebe die Farben der Natur sondern auch mein Sohn und wenn man sie dann noch selber an die Wand werfen und nach belieben miteinander mischen kann, ist die Freude umso größer. Und da ich als Erzieherin das eine oder andere Material selbst gekauft habe, ist es mittlerweile sogar fast in den Besitz meines Sohnes übergegangen. Es sind drei kleine Holzkistchen in denen man Glaspaletten mit den vier Farben (rot, gelb, blau und grün) einstecken kann. Diese leuchten dann je nach Dunkelheit des Raumes. Besonders effektvoll wirkt das Ganze, wenn man die Holzkisten leicht schräg stellt und die Farben sich so vermischen bzw. wenn man vor das Licht Gegenstände hält. So wie in unserem Fall verschieden große Schneebesen.
schwarz – weiß

Manchmal ist es im Leben wichtig die Perspektive zu wechseln.
2. Zusatzkategorie: mein Wochenende in Berlin
Mein Wochenende Mitte April dieses Jahres hat sehr spannend begonnen, denn ich übernachtete bei mir völlig fremden Menschen. Und würde es nach diesem Erlebnis jederzeit wieder machen. Die beiden sind zwei herzensgute Menschen, die mir direkt bei Ankunft an ihrem Haus ihren Haustürschlüssel gaben, so dass ich nicht auf sie angewiesen war. Dieses überforderte mich. Auch war es für sie eine absolute Selbstverständlichkeit mir jede Minute meines Aufenthaltes bei ihnen so angenehm wie nur möglich zu machen, wo eine ausgediente Stadtrundfahrt mit den Sehenswürdigkeiten sowie ein Besuch in einer Cocktailbar nicht fehlen durfte. Ganz zu schweigen vom morgendlichen frühen Aufstehen um mit mir einen Kaffee ,vor meiner Abreise, zu trinken.
3. Zusatzkategorie: meine Veränderung
Aufgrund meiner, am 2. Juli diagnostizierten, Brusterkrankung hat sich nicht nur mein Aussehen, sondern auch mein Charakter – ja, mein ganzes Leben verändert. Und auch das meiner Familie! Von der Diagnose über Arzttermine, über Warten, Hoffen, Bangen bis hin zu den Schmerzen als Folge der Chemotherapie.
mein schönstes Bild: ich selbst während der Chemotherapie

Dieses Bild entstand bei einem Spaziergang im Sommer als die Sonne schien und ich für einen kurzen Moment alle Schmerzen und Ängste ablegen konnte.
Welches ist dein schönstes Bild aus dem Jahr 2019?