Ich weiß ja nicht wie es dir geht: ich lese in letzter Zeit immer wieder in diversen FB Gruppen, die sich mit bedürfnisorientierter Erziehung auseinandersetzen, dass Eltern, welche bedürfnisorientiert erziehen keine Grenzen setzen wollen, kein „nein“ sagen wollen und die Wünsche ihres Kindes erfüllen möchten.
Geht das dann nicht fühlen sie sich schlecht und haben Angst, dass sie ihrem Kind in seiner Entwicklung und damit einhergehend seinem Leben schaden würden.
Kind möchte nicht gewickelt werden
Ja, diese Situation gibt es.
Um genau zu sein: sogar öfters.
Du könntest jetzt versuchen heraus zu finden, warum sich dein Kind nicht wickeln lassen möchte:
- Dein Kind möchte weiter spielen
- Dein Kind hat keine Lust
- …
Es gibt mit Sicherheit noch weitere Möglichkeiten, warum sich dein Kind nicht wickeln lassen möchte.
Doch um ehrlich zu sein hat Wickeln für mich ein Gesundheitsaspekt.
Und diesen finde ich wichtiger als den Wunsch nach dem nicht-gewickelt-zu-werden.
Nein, du brichst deinem Kind damit nicht seinen Willen.
Nein, du schädigst deinem Kind dadurch nicht.
Du schädigst deinem Kind eher, wenn du es nicht wickelst und im Kot lässt.
Urin oder sogar Kot in der Windel und dementsprechend am Po / Penis / Scheide deines Kindes zu lassen – wäre dieses für dich eine Alternative?
Kind möchte sich im Auto nicht anschnallen lassen
Genauso verhält es sich übrigens auch beim Anschnallen im Auto.
Ja, früher saßen Kinder unangeschnallt im Auto:
Früher fuhren weniger Autos, sie waren technisch nicht so ausgerüstet wie heute und was Sicherheitsvorkehrungen betrifft, hat sich auch einiges verändert, z B gibt es seit dem 1. Januar 1976 eine Anschnallpflicht im Auto in Deutschland.
Ja, dein Kind ist angeschnallt.
Ja, es kann sich nicht mehr so bewegen.
Aber hier geht es um die Sicherheit deines Kindes.
Und diese sollte doch an erster Stelle stehen, oder?
Grenzen setzen
Für mich sind Grenzen wichtig.
Denn für mich geben diese Halt, Sicherheit, einen Rahmen, Struktur.
Und wenn mir jemand dann erzählt, dass Kinder keine Grenzen brauchen, dann ist das für mich weder als Mama noch als Erzieherin nachvollziehbar.
Wir leben in einer Gesellschaft- miteinander und nicht jeder für sich.
Und in dem Fall hast du die Verantwortung für das Kind.
Selbstbestimmt und bedürfnisorientiert, je nach Entwicklungsstand des Kindes ja – und trotzdem mit der Verantwortung des Erwachsenen und im Einklang mit dessen Bedürfnissen.
Denn es gibt ja z B auch Themen, die diskutierst du nicht mit deinem Kind, weil dieses zu jung ist um es zu verstehen oder du es schützen möchtest.
Wünsche erfüllen
Dein Kind teilt dir einen Wunsch mit?
Diesen kannst du erfüllen oder auch nicht (dieses wird noch öfters im Leben so sein).
Denn stelle dir einmal vor, du würdest deinem Kind jeden Wunsch erfüllen – was gibst du deinem Kind für sein Leben mit?
Um bedürfnisorientiert zu leben gehören die Bedürfnisse aller im Haushalt lebenden Menschen und die Übernahme deiner Verantwortung als Elternteil dazu.
Oder wie siehst du das?






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