Frauen mit ADHS werden oft zu spät oder gar nicht diagnostiziert, da ihr Verhalten und die gesellschaftlichen Erwartungen dazu führen, dass ihre Symptome übersehen oder falsch interpretiert werden.
Im Nachfolgenden findest du drei zentrale Gründe:

1. Unauffällige Symptomatik bei Frauen (Internalisierende Symptome)

Frauen mit ADHS zeigen häufig weniger die hyperaktiven und impulsiven Symptome, die bei Männern und Jungen auffallen.
Stattdessen äußert sich ADHS bei ihnen oft durch innere Unruhe, Tagträumerei und emotionale Überforderung.
Diese internalisierenden Symptome werden leicht übersehen oder als Persönlichkeitsmerkmale (z. B. Sensibilität) fehlinterpretiert.

2. Gesellschaftliche Geschlechterrollen und Erwartungen

Frauen stehen häufig unter dem Druck, den gesellschaftlichen Erwartungen von Anpassung, Fürsorglichkeit und Organisation zu entsprechen. Viele Frauen mit ADHS kompensieren ihre Schwierigkeiten, indem sie sich anstrengen, besonders ordentlich oder pflichtbewusst bis hin zu perfektionistisch zu wirken, um nicht negativ aufzufallen.
Dies führt dazu, dass ihre tatsächlichen Probleme, wie Desorganisation oder Konzentrationsschwierigkeiten, verborgen bleiben.

3. Fehldiagnosen oder Verwechslung mit anderen Störungen

Die Symptome von ADHS bei Frauen (z. B. emotionale Schwankungen, Überforderung) werden oft als Depression, Angststörung oder Burnout diagnostiziert.
Dadurch werden die zugrunde liegenden ADHS – Probleme nicht erkannt.

Zusätzlich führt die gesellschaftliche Erwartung, dass Frauen ihre Emotionen besser regulieren und mit Stress umgehen können, dazu, dass ihre Probleme als individuelle Schwächen angesehen werden.

Insgesamt führt eine Kombination aus subtilen Symptomen und gesellschaftlichem Druck dazu, dass ADHS bei Frauen zu spät oder gar nicht diagnostiziert wird.


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