In der heutigen Zeit sind unsere Kinder einer Vielzahl von Reizen im Alltag ausgesetzt, so dass ich dir in diesem Artikel 9 kreative, einfache und wirksame Wahrnehmungsspiele rund ums Hören vorstelle, die du ganz einfach mit Alltagsgegenständen, welche du zu Hause hast, umsetzen kannst.
Die Spiele fördern auditives Differenzieren, Konzentration, Merkfähigkeit und Sprachentwicklung.
1. Geräusche-Memory
Ziel: Geräusche erkennen und zuordnen
Material:
- 6–10 kleine, undurchsichtige Dosen, Gläser oder Becher mit Deckel (z. B. Joghurtbecher, Filmdosen)
- Füllungen: Reis, Knöpfe, Nudeln, Münzen, Watte, Sand, Büroklammern, Murmeln
So geht’s:
Jeweils zwei Dosen werden gleich befüllt.
Dein Kind schüttelt, hört genau hin und findet die Paare durch Hören.
Nicht durch Schauen.
Tipp für dich: Jedes Familienmitglied befüllt ein Paar und ihr ratet gegenseitig!
2. Was klingt da in der Küche?
Ziel: Geräuschquellen aus dem Alltag erkennen
Material:
- Küchenutensilien: Löffel, Töpfe, Gläser, Schneebesen, Reibe, Schere, Reiskocher etc.
- Tuch oder Decke zum Verstecken
So geht’s:
Dein Kind (oder du als Elternteil) macht hinter dem Tuch ein Geräusch und du rätst, was es war.
Danach zeigt dir dein Kind den Gegenstand und du siehst, ob es gestimmt hat.
Variante: Wer schafft es, alle Küchenklänge zu erraten?
3. Stimmen erkennen
Ziel: Stimme, Tonlage und Sprachmelodie unterscheiden lernen
Material:
- Kein Material nötig
- Optional: Augenbinde oder Augen schließen
So geht’s:
Dein Kind schließt die Augen, jemand aus dem Raum sagt ein kurzes Wort („Hallo“, „Katze“, „Wasser“) mit verstellter oder normaler Stimme. Das Kind errät, wer gesprochen hat.
Mit Eltern: Mama, Papa und Geschwister sprechen – das Kind muss raten!
4. Geräusch-Detektive
Ziel: Stille aushalten & leise Geräusche bewusst wahrnehmen
Material:
-
Kein Material nötig
So geht’s:
Alle sitzen ruhig und hören 2–3 Minuten lang ganz genau hin.
Danach erzählen sie: Was habt ihr gehört? (z. B. Uhr ticken, Vogel draußen, Stuhl knarzt).
Optional: aufschreiben oder malen.
5. Klanggeschichte erfinden
Ziel: Sprache, Hören & Kreativität verbinden
Material:
-
Küchenutensilien, Gläser, Papier, Schlüsselbund, Papierknüllen, o. ä.
So geht’s:
Du als Elternteil oder dein Kind erzählt eine Geschichte („Es war einmal ein Gewitter …“) und dein Kind vertont diese mit Geräuschen, z. B. klopfen für Regen, Alufolie für Wind, Topfdeckel für Donner.
Tipp: schreibe die Geschichte auf, so dass dein Kind sie dir später erzählen kann
6. Geräusch-Bingo
Ziel: Geräusche erkennen & Reaktionsfähigkeit schulen
Material:
- Bingo – Karten mit Symbolen / Zeichnungen von Geräuschen (z. B. Hund, Wecker, Wasserkocher)
- Tonaufnahmen (Handy oder Laptop) oder live vorgespielte Geräusche
So geht’s:
Ein Geräusch wird abgespielt, dein Kind hört genau hin und markiert auf seiner Karte das passende Bild.
Wer zuerst eine Reihe hat, ruft „Bingo!“
7. Klopf den Rhythmus!
Ziel: Rhythmusgefühl und Gehörschulung
Material:
-
Tischplatte, Löffel, Topf oder einfach die Hände
So geht’s:
Ein Kind (oder du als Elternteil) klopft einen Rhythmus vor, der andere versucht ihn nachzumachen.
Steigerung: mit geschlossenen Augen oder als „Rhythmus-Telefon“ reihum im Kreis.
8. Was fehlt? (Klangreihe merken)
Ziel: Merkfähigkeit & auditives Gedächtnis
Material:
-
4–6 Klangquellen: z. B. Gläser, Glocke, Papier, Dose, Schere, Stifte
So geht’s:
Du als Elternteil oder dein Kind spielt eine Reihe von Geräuschen ab.
Alle anderen hören zu.
Dann wird ein Geräusch weggelassen.
Wer erkennt, welches fehlt?
9. Laut – leise – lauter?
Ziel: Hördifferenzierung & Konzentration
Material:
- Glocke, Klangschale, Löffel auf Glas oder eine App mit Tönen
- Augenbinde (optional)
So geht’s:
Ein Geräusch wird in verschiedenen Lautstärken gespielt (leise – mittel – laut).
Dein Kind zeigt mit Daumen hoch / runter oder durch Bewegung (z. B. leise = schleichen, laut = stampfen), welche Lautstärke es hört.






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