Heute ist Freitag, der 18. Oktober 2024 und somit Annas 48. Blognacht.
Ich hoffe sehr, dass sie nach der 50. sten am 13. Dezember weiter macht. Denn es ist ein Abend, der –
nein, ich beschreib ihn dir jetzt hier nicht!
Du musst ihn einfach erlebt haben. Vorausgesetzt, du hast einen Blog und bloggst.
Also, bist du am 15. Nov., bei der nächsten Blognacht, dabei?
Jedenfalls stellte sie dann das Thema, den Impuls, für die heutige Blognacht vor.
Ich musste spontan mit dem Kopf schütteln und die Augenbraue nach oben ziehen. Denn passender, oder besser gesagt, unpassender wäre ein Impuls fast nicht gegangen.
Der Impuls lautete: „Mein Ruhepol“
Ja, du hast richtig gelesen: mein Ruhepol!
ADHS und Ruhepol?!?
ADHS und Ruhepol liest sich für mich so wie „Es war einmal …“!
Es war einmal …
… der Ruhepol im Leben eines Menschen mit ADHS.
Ende.
Nein, im Ernst!
ADHS und Ruhe passt nicht zusammen!
Schön wäre es jedoch!
Denn der Alltag beziehungsweise die Gesellschaft und die damit verbundenen Barrieren sind schon eine Herausforderung genug.
Doch warum fällt es mir dann so schwer, einen Ruhepol zu haben?
Ein Ruhepol ist für mich ein Ort, an dem ich zur Ruhe komme, mich entspannen kann, an nichts denken muss, nicht erreichbar sein muss.
Zur Ruhe kommen: durch ADHS habe ich eine ständige innere Unruhe, bin bewegungsfreudig, meine Finger brauchen was zum Spielen
Entspannung: durch ADHS hab ich eine körperliche Anspannung, bin verspannt und angespannt
an nichts denken: ich habe mehrere Gedanken gleichzeitig
nicht erreichbar sein: dann könnte ich ja was verpassen
Aber du nimmst doch ein Medikament?
Ja, das ist richtig.
Ich habe mich, nach zwei Jahren darüber nachdenken, dazu entschieden ein Medikament zu nehmen.
Und bin sehr dankbar für diese Möglichkeit!
Denn neben der tiefenpsychologischen Langzeittherapie beim Psychotherapeuten ist das ein weiterer Baustein in meiner Begleitung mit ADHS.
Doch das Medikament sorgt ja nicht dafür, dass all meine Symptome weg sind.
Würde ich das überhaupt wollen?
Es sorgt dafür, dass der Alltag leichter ist,
dass ich die Gesellschaft, mal mehr, mal weniger gut, ertragen kann,
dass meine Gedanken weniger und leiser sind,
dass ich nicht so schnell Reiz überflutet bin,
dass ich fühle,
dass ich mich selbst wahrnehme,
dass ich mich gerade kennenlernen darf!
Denn,
wer bin ich eigentlich?
Und wenn ich das weiß,
mich kennen
und lieben gelernt habe,
finde ich vielleicht auch meinen Ruhepol!






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